Freie Malerei
„Alles ist reduziert. Wesentlich. Figurale Sprödigkeit. Reminiszenzen an die Kinderbuchillustratorin Helga Bansch. Immer werden auch Geschichten erzählt. Manchmal mit einem Augenzwinkern. Humor spielt eine große Rolle im Leben und Werk der Künstlerin. Vorbereitungsarbeiten sind motivierend. Sagt sie, während sie Leinwände mit weißer Dispersion grundiert. Verschiedene Stoffe übereinander klebt. Als kreative Anregung zur Bildfindung. Das Ergebnis: Dasselbe Motiv erscheint auf diversen Texturen ganz unterschiedlich. Verblüffende Bildwirkungen entstehen.
Die Motivation für ihre Arbeit bezieht Helga Bansch aus dem Entstehungsprozess selbst. Aus der Veränderung, Verwandlung mittels Improvisation. Der Vorgang der Bildschöpfung beginnt mit dem Suchen und Zusammenfügen jener Teile, aus denen ein Bild wächst. Das Improvisieren ist der eigentliche schöpferische Akt. Vorfabriziertes findet Helga Bansch langweilig, uninteressant.
Ein Stück Stoff, Jute vielleicht, ein alter Fetzen, irgendein Vorhangrest, Stoffflicken oder ähnliches bietet den anregenden Malgrund. Das sind die gewünschten Ausgangsmaterialien für ein gelungenes Bild.
Helga Bansch verwendet Acrylfarben. Orange, Rot, Erdfarben. Selten Grün. Blau gibt es kaum.
Ein Merkmal ihrer Kunst: Wesentliche Bildinhalte sind in Nebensächlichkeiten verborgen. Irgendwo hintergründig versteckt. Beiläufig. Oft kaum zu erkennen.
Im Betrachter der Bilder von Helga Bansch werden viele mögliche Handlungsverläufe in Gang gesetzt. Weitergeführt.
Ein bekanntes Wahrnehmungsphänomen sei erwähnt: Betrachtet man längere Zeit Bilder von Helga Bansch – das trifft auch auf ihre Kinderbuchillustrationen zu – so entdeckt man im Alltag Gestalten, Tiere, Menschen, die von eben dieser Malerin geschaffen worden sein könnten. Ein Beispiel dafür, dass Sehen immer eine Interpretation von Wirklichkeit bleibt.“
Mag.Dr.Peter N. Gruber anlässlich der Ausstellung in der Galerie Fröschl, Steyr (Auszug)
Bilder Acryl auf Leinwand/acrylic on canvas
Gestaltung Rudolf Mayer, Musik Peter N. Gruber